Die eigene SENSIBILITÄT, INTUITION und ERFAHRUNG sind wichtige Instrumente im Montageprozess. Dazu gehört die Fähigkeit sehr aufmerksam in sich hineinzuhorchen, um die eigenen Empfindungen im Kontakt mit dem Material so gut wie möglich zu empfangen, festzuhalten und auf sie zu vertrauen, um auf dieser Grundlage die Montage-Entscheidungen zu treffen.
Montage heißt für mich BILDER zu strukturieren und ins NARRATIVE zu bringen, FIGUREN zu formen, EMOTIONEN und SPANNUNG zu erzeugen, Bedeutungszusammenhänge zu generieren, ZEIT und RHYTHMUS zu gestalten, Perspektiven zu ermöglichen und zum Nachdenken anzuregen.
Einem Film durch die Montage zur Entstehung zu verhelfen, empfinde ich als großes Glück. Die VISION DER REGIE und das gedrehte MATERIAL sind für mich Ausgangspunkt und Grundlage für diesen schöpferischen Prozess.
Es begeistert mich immer wieder aufs Neue QUALITÄTEN im Material zu entdecken und als IMPULSE aufzunehmen, am Detail zu arbeiten und dabei den gesamten Film mitzudenken, mit der Regie gemeinsam auf die SUCHE zu gehen und in Auseinandersetzung mit dem Material, FORM und STRUKTUR des Films zu erarbeiten.
D 2020 I 2 min. I Dokumentarfilm Regie: Hans-Christian Schmid und Britta Knöller Produktion: Rundfunk Berlin-Brandenburg rbb
4 WÄNDE BERLIN: Ein filmisches Kaleidoskop und komplexes Stück Zeitgeschichte. 30 Filmschaffende aus Berlin und Umgebung haben zu Beginn der Corona-Krise filmische Miniaturen ihrer ganz persönlichen 4 Wände erschaffen. Dies hier ist von Hans-Christian Schmid und Britta Knöller.
Alle Bilder aus VIELLEICHT MORGEN: Copyright Hans-Christian Schmid und Britta Knöller 2020
D 2019 I 43 min. I Spielfilm Regie: Henning Beckhoff Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Mit: Franziska Petri, Godehard Giese, Patrizia D’Antona, Isabella Torre, Peter Lohmeyer
Judith (40) ist schwanger und wird von ihrem Mann Gregor (43) mit einem Wellnessurlaub auf Sizilien überrascht, um sich von der Arbeit zu erholen. Judith fällt es schwer, von ihrer Arbeit los zu lassen und fühlt sich zunehmend in die Rolle als werdende Mutter gedrängt. Durch kleine Provokationen versucht Judith in ihren Bedürfnissen wahrgenommen zu werden, doch Gregors Erwartungen an die zukünftige Familie und der Druck auf Judith’s Beruf verstärken in ihr den Wunsch sich aus dieser Enge zu befreien. Sie flüchtet in die belebten Straßen von Palermo, wo sie verschiedenen Lebenskonzepten begegnet, die sie letztlich mit sich selbst konfrontieren.
Auswahl Festivals und Preise: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin – Perspektive Deutsches Kino 18. Achtung Berlin Festval: »Lobende Erwähnung« in der Kategorie »Beste Produktion« FIRST STEPS Award 2019: Nominierung »Bester Mittellanger Spielfilm« und Michael-Ballhaus-Preis für die »Beste Kamera« 18. FILMZ Festival: Preis für den »Besten Spielfilm« Big Shorts Awards 2020: Nominierung
Alle Bilder aus OFF SEASON: Copyright Sabine Panossian 2018
D 2017 I 71 min. I Spielfilm Regie: Henning Beckhoff Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Verleih: Filmgalerie Mit: Peter Lohmeyer, Jerome Hirthammer, Henning Flüsloh, Michelle Tiemann, Anna Böttcher, Victoria Schulz, Nour Attar
»Wenn man jung ist, dann will man wissen wer man ist oder wer man sein könnte. Aber woher weiß man das ? Woher weiß man denn überhaupt, was man will ?« In einer Kleinstadt am Rande des Ruhrgebiets sucht ein Junge vom Bauernhof seinen Platz in der Welt. Hin- und hergerissen zwischen Stadt und Land, zwischen bester Freundin und älterem Bruder, zwischen Gegenwart und Tradition, sehnt sich Johannes nach Anerkennung und Abenteuern.
Auswahl Festivals und Preise: 52. Internationale Hofer Filmtage: »Lobende Erwähnung« beim »Förderpreis Neues Deutsches Kino« und »Bild-Kunst-Förderpreis« für »Bestes Kostümbild« und »Bestes Szenenbild« Potiers Film Festival 2018: »Pubikumspreis« 18. Achtung Berlin Festival: New Berlin Film Award für »Beste Produktion«
Alle Bilder aus FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE: Copyright Sabine Panossian 2018
PROTESTPEDALE
D 2017 I 60 min. I Videowalk mit RIMINI PROTOKOLL Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Eine begehbare Multiplayer Videoinstallation: Man nennt ihn die „radelnde Litfaßsäule“: Mit Megafon, Trillerpfeife und Transparent auf Rücken und Bauch radelt der Steuerberater und Radprotestler Aydin Akin täglich – ob Regen, Schnee oder Glatteis – von Schöneberg nach Neukölln, um für das kommunale Wahlrecht für Einwanderer zu kämpfen.
D 2016 I 83 min. I Dokumentarfilm Regie: Friedrich Rackwitz Produktion: Meku Film in Kooperation mit der HFF München
Wie wird die Welt zur Nachricht und die Nachricht zur Welt? Im Newsroom der dpa, einer der größten Nachrichtenagenturen der Welt, liegt das durchgehende Grundrauschen des Nachrichtenpegels niemals lahm. Weit über 1000 Nachrichten sendet die dpa täglich aus und setzt somit die aktuellen Themen-schwerpunkte. Trotz ihrer Omnipräsenz bleibt sie zugleich unsichtbar, da sie als Quelle nicht genannt werden muss. Anhand von beobachtenden Aufnahmen im Stil des direct cinema lässt der Film kaleidoskopisch ein Bild entstehen, in dem dem Struktur und Arbeitsweise der Agentur erkennbar werden.
Auswahl Festivals: DOK.fest München 2016: Nominierung für den Deutschen Wettbewerb
Alle Bilder aus GRUNDRAUSCHEN: Copyright Carla Muresan 2015
PULS
D 2015 I 15min. I Kurzspielfilm Regie: Till Gerstenberger Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) Verleih: aug&ohr medien Mit: Claudia Hübschmann, Eric Bower, Katharina Spiering, Götz van Ooyen
Die erfolgreiche Schauspielerin Luise Berger führt in jedem Moment Regie über ihr Leben. Ein Aufenthalt im Krankenhaus mit seinen entmachtenden Routinen lässt die sorgfältig errichtete Glasglocke zwischen ihr und der Welt zerbrechen. Luise wird in eine ungewohnt verletzliche Rolle gezwungen.
Auswahl Festivals: 49. Internationale Hofer Filmtage, Wettbewerb
Alle Bilder aus PULS: Copyright Katharina Schelling 2015
ZWIEGESPRÄCH
D 2014 I Videoinstallation Konzept: Anna Mbiya Katshunga Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ein Zwiegespräch bei dem das wahrnehmende Subjekt körperlich zwischen den Beiden Widersachern steht und den Wechsel der Perspektiven und die eigene Positionierung bewusst erleben kann.
Kalle ist ein super offener und toleranter Typ, der durchschaut hat, dass er bei bestimmten Frauen gut ankommt, wenn er sich besonders reflektiert gibt. Auch wenn Kalle es nicht wahr haben will; er ist privilegiert! Er hat gute Chancen als Individuum und vollwertiges Mitglied der Bevölkerung betrachtet zu werden: Er darf sich und seine Gruppe selbst benennen, seine Anwesenheit wird als normal und selbstverständlich betrachtet, er kann in Batikfummel barfuß tanzen und dabei verklebte Haare haben, ohne rassistische Klischees hervorzurufen, er kann seine Küche versiffen lassen und bekifft zu spät kommen, ohne rassistische Klischees hervorzurufen – sogar dealen und Trommel spielen kann er, ohne dabei rassistische Klischees hervorzurufen.
Naima ist selbstbewusst und hat Rassismuserfahrungen. Sie mag Kalle, aber sie muss ihn erst aus seinen Reserven locken, bevor er sich ihr nähern darf.
HELEN
D 2013 I 7 min. I Kurzspielfilm (Episode Akademiefilm Dffb) Regie: Annika Pinske Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) Mit: Effi Rabsilber, Achim Wolff, Lutz Lansemann
Die Schauspielstudentin Helen nimmt entgegen den Ratschlägen ihres Bruders, ihren demenzkranken Vater aus dem Altersheim heraus, damit er von nun an bei ihr lebt. Der Vater dagegen hatte bereits Wurzeln geschlagen in seinem Heim. Als er seiner Tochter zu verstehen gibt, dass er zurück will zu seinem Betreuer Gerd, weiß sie nicht wovon er spricht…
D/DR Kongo 2011 I 43 min. I Dokumentarfilm Regie: Anna Mbiya Katshunga Produktion: Eigenproduktion in Kooperation mit der Freien Universität Berlin
Der Film untersucht die Bedingungen der Erzeugung soziopolitischer Realität und habitueller Verhaltensstrukturen im Kontext von Kolonialgeschichte, Raubwirtschaft und sozio-ökonomischer Selbstorganisation. Wir begleiten den Exil-Berliner Georges nach dreizehn Jahren Abwesenheit in seine Heimatstadt Lubumbashi, wo er die selben Strukturen vorfinden muss, die er einst unter dem Mobutu-Regime versucht hat zu bekämpfen. Der Film verwebt diese rückblickende Perspektive mit der vorgefundenen Realität und dem Ausdruck einer lebendigen Theaterszene in Lubumbashi, die das Verhalten der Regierenden kritisiert und Veränderung fordert. So entsteht ein dichtes Bild einer Gesellschaft, die »bis zum Hals im Sumpf der Vergangenheit steckt. Doch die Köpfe schauen heraus und aus den Mündern hört man den Ruf nach Veränderung.«
Auswahl Festivals und Preise: Espiello-X Festival Internacional de Documental Etnografico de Sobrarbe, 2012, Spanien: »Bester Dokumentarfilm« International Ethno Film Festival – The Heart of Slavonia, 2012, Kroatien: »Special Price« Münchner Ethnofilmfest, 2012, München Ethnocineca, 2012, Wien/Österreich FEST – International Filmfestival, 2012, Portugal 21stInternational Festival of Ethnographic Film, Belgrad/Serbien 13thDays of Ethnographic Film, Ljubljana/Slovenien 13thRAI – International festival of ethnographic Film, 2013, Edinburgh/Schottland Regard Bleu, 2012, Zürich/Schweiz
Alle Bilder aus SWIMMING IN SPACE: Copyright Anna Mbiya Katshunga 2010
Aktuell
07.02.2020 OFF SEASON erhält mit der Kamerafrau Sabine Panossian den Preis für die »Beste Bildgestaltung Spielfilm« des Internationalen Frauenfestivals Dortmund und Köln. Die Preisverleihung findet am 29. März 2020 in Köln statt. Im Rahmen des Festivals gibt es am 25. März noch einmal die Möglichkeit OFF SEASON auf großer Leinwand zu sehen.
06.01.2020 OFF SEASON wurde unter den 10 besten mittellangen Filmen 2018-2019 für den Big Shorts Awards 2020 nominiert. Die Preisverleihung wird im Juni in Berlin stattfinden.
14.02.2019 OFF SEASON feiert Weltpremiere auf der69. Berlinalein der Sektion Perspektive Deutsches Kino
07.12.2018 FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE erhält den Publikumspreisauf dem Poitiers Film Festival
28.10.2018 FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE erhält den»Kunst-Förderpreis« für das »Beste Kostümbild« und das»Beste Bühnenbild« in HOF
25.10.2018 FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE erhält »Lobende Erwähnung« beim »Förderpreis Neues Deutsches Kino«inHOF
24.10.2018 FÜNF DINGE, DIE ICH NICHT VERSTEHE feiert seine Weltpremiereauf den 51. Internationalen Hofer Filmtagen
Über mich
Ursprünglich aus dem Theaterbereich kommend, bin ich über die Visuelle Anthropologie zum Dokumentarfilm und über die 23/5 Filmproduktion GmbH zum Spielfilm und zur Montage an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF gekommen.
Die Lust an der Auseinandersetzung mit der Kombination ästhetischer Gestaltungsmittel und dem Montieren szenischer Momente begann für mich in der Theaterarbeit.
Im Studium der Visuellen Anthropologie an der Freien Universität Berlin habe ich mich dann damit beschäftigt empirische Sozialforschung und Dokumentarfilm zu verknüpfen und mit Bildern Geschichten zu erzählen.
Als erste Ansprechpartnerin für Stoffeinreichungen bei der 23/5 Filmproduktion GmbH, habe ich mich vermehrt mit Dramaturgie im Spielfilm auseinandergesetzt.
Im Masterstudium Montage an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und insbesondere in der Arbeit an den Spiel- und Dokumentarfilmen, die in dieser Zeit entstanden sind, konnte ich diese Erfahrungen vertiefen und ausbauen.